Unsere Motivation, Wirkungsziele und Leistungsangebot

Situation

Kein anderer Perimeter der Stadt Bern wurde in den letzten Jahren derart vernachlässigt wie die Region Schützenmatte und Reitschule Vorplatz. Insbesondere die Fläche unter dem SBB-Viadukt ist momentan einer der unattraktivsten Plätze in Berns, obwohl er durch seine zentrale Lage an primären Verkehrsrouten täglich für Einheimische und Gäste eine Visitenkartenfunktion wahrnimmt.

 

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Lösungsbeitrag

Warum nicht genau diesen dunklen und tristen Ort zu einem Platz der Bewegung und Begegnung machen? Ein zentraler Skatepark würde diesen Brennpunkt entschärfen und der Schützenmatte sowie dem Vorplatz des Kulturzentrums Reitschule als Ort des Sportes dienen. Der lokalen Jugend würde ein langersehntes Angebot zur körperlichen Betätigung bereitgestellt, welches auf einer sinnvollen  Beschäftigung beruht, die Gesundheitsförderung, Prävention und sozialen Begegnungsraum umfasst.

Die Skateparks unter Brücken sind speziell und besitzen einen besonderen Stellenwert bei Skatern. Weltweit üben Skateparks unter Brücken eine besondere Anziehungskraft aus. Die Innenstadtlage, nur eine Minute vom Hauptbahnhof entfernt, hat das Potential zur Legende. Aus diesen Voraussetzungen soll ein hoch integrierter Park entstehen, der zwar klein aber sehr speziell sein wird.

 

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Zielgruppe

Der Skatepark sk8.be in Bern bietet Skatebegeisterten aus der Region Bern die Möglichkeit ihren Sport auszuüben.

Der Platz kann auch von Nicht-Vereinsmitgliedern befahren werden, es wird sogar dazu aufgerufen. Die Anlage wird primär für das Skateboardfahren ausgelegt, ist aber auch mit Inlineskates und BMX-Bikes befahrbar.

Der Skatepark wird insbesondere der lokalen Jugend gewidmet. Insbesondere Schülerinnen und Schüler, junge Berufstätige und Studierende werden den Skatebowl frequentieren. Kinder im vorschulpflichtigen Alter sollten den Skatepark nur in Begleitung respektive mit Erlaubnis von Erwachsenen benützen. Die Alterskontrolle der Nutzenden kann nur während sk8workshops und bedingt während den sk8events gewährleistet werden. Ansonsten wird dies durch örtliche Hinweise bekannt gemacht.

 

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Einstellung

Durch den Freestyle-Sport und die körperliche Ertüchtigung soll bei der Generation „Playstation-Internet“-Kids das Gefühl für den eigenen Körper geschult werden. Dazu gehört das Kennenlernen der eigenen Leistungsfähigkeit, das Fördern von sportlicher und koordinativer Lernfähigkeit sowie das Kennenlernen der eigenen physischen Grenzen. Natürlich immer in Verbindung mit einer Menge Spass. Wenn Jugendliche einmal wissen, was sie haben und stolz darauf sind, werden sie mehr Sorge zu sich tragen.

Auf dem Skatepark soll eine kleine Anzahl klar definierter Regeln gelten, die für jede und jeden verständlich formuliert sind. Sk8.be toleriert keine Drogen, keine Gewalt, keinen Sexismus und keinen Rassismus.

Wirkungsziele

Sk8.be fördert den urbanen Breitensport in Kombination mit Gewalt- und Suchtmittelprävention, Gesundheitsförderung und sozialer Aktivierung:

Freizeit

Herausforderung: Fehlende Bewegung führt zu körperlicher Vernachlässigung und Übergewicht. Mangelndes Körperbewusstsein fördert den Drogenmissbrauch, da junge Menschen nicht realisieren, was sie aufs Spiel setzen.

Vision: Durch regelmässige, soziale und lustbetonte sportliche Aktivität lernen junge Menschen ihren Körper besser kennen und so schätzen. Dazu gehört das Kennenlernen der eigenen Leistungsfähigkeit, das Fördern von sportlicher und koordinativer Lernfähigkeit sowie das Kennenlernen der eigenen physischen Grenzen. Natürlich immer in Verbindung mit einer Menge Spass. Wenn Jugendliche einmal wissen, was sie haben und stolz darauf sind, werden sie mehr Sorge zu sich tragen.

Lösung: Freizeit – Sk8be stellt ein lange ersehntes Angebot zur körperlichen Ertüchtigung im Zentrum Berns bereit. Im Sk8bowl kann geschützt vor Verkehrs- und Wettereinflüssen gefahrenlos Freestylesport betrieben werden.

Freiraum

Herausforderung: Der für Jugendliche zugängliche öffentliche Raum nimmt ab. Trotz der Tatsache, dass ein Grossteil der Stadt- und Landberner Jugend ihre Freizeit in der Berner Innenstadt verbringt, hat die offizielle Jugendpolitik der Stadt das Bedürfnis nach einem zentralen Jugendtreff lange ignoriert, während die Agglomerationsgemeinden diesen Umstand implizit geniessen. Die Tanz-dich-frei Manifestation im Juni 2012 mit weit über 10‘000 Teilnehmenden hat dieses latente Bedürfnis in den Öffentlichen Diskurs katapultiert.

Vision: Freiraum muss nicht zu Littering, Gewalt und Drogenmissbrauch führen. Der Verein will zeigen, dass es auch anders geht. Durch interessen- und aktivitäts-spezifische Freiräume können positive soziale Resultate fern von überkommenden Stereotypen realisiert werden. Dazu gehören Gemeinschaftsgefühl, Verantwortung für Mitmenschen und die Umwelt, sowie Sorge um die eigene Gesundheit.

Lösung: Freiraum – Der Sk8bowl steht jungen Menschen kostenlos zur Verfügung. Hier können sie dem Freestylesport frönen, und in einer gesundheitsfördernden Umgebung ohne Anfeindung von Passanten und Gewerbetreibenden Zeit verbringen. Darin versteht sich der Skate-Bowl auch als Gegenmittel zur zunehmenden Gentrifizierung des Stadtzentrums. Auf dem Sk8park gelten eine kleine Anzahl klar definierter Regeln, die für jede und jeden verständlich formuliert sind. Sk8be toleriert keine Drogen, keine Gewalt, keinen Sexismus und keinen Rassismus. Generell sollen die allgemeinen Menschenrechte berücksichtigt und gefördert werden, insbesondere diejenigen der dritten Generation, die so genannten sozialen Menschenrechte.

Freiheit

Herausforderung: Das Gebiet der Berner Schützenmatte zeugt von jahrzehntelanger stadtplanerischer Vernachlässigung und wurde seit den 1980er Jahren zunehmend zum Sammelbecken verdrängter  Randgruppen und ignorierter Bedürfnisse der lokalen Jugendlichen.  Die mediale Inszenierung haben in Folge dem Ort die Marke «Schandfleck von Bern» eingetragen.

Vision: Sicheres und entspanntes Zusammensein, Bühne für sportliche Aktivitäten anstatt ziellose Repression von Randgruppen. Der soziale «Kitt» des Sportes verdrängt die örtliche Anonymität und die fehlgeleitete Solidarität mit Chaoten, welche die örtliche (Rechts-)Unsicherheit ausnutzen.

Lösung: Freiheit – Teilhabe am sk8bowl erhöht die lokale Bindung und damit das Verantwortungsbewusstsein vor Ort. Eine stärkere Durchmischung des Publikums und Alternativen zu den bisherigen Aktivitäten vor Ort werden dem Gebiet eine neue öffentliche Bedeutung zukommen lassen und dadurch einen positiven Kreislauf der Vertrauensbildung in Gang setzen. Seit der Artikulierung des Lösungsansatzes von Sk8be wurde das Gebiet regelmässig mit sportlichen Interventionen, wie Tischtennistischen, Basketballkörben und Skateboarding Sessions bespielt. Der Gemeinderat unterstützt diese konstruktive Wende mit eigenen Bemühungen wie dem Stadtlabor Schützenmatte und hat damit zusammen mit jüngst zugezogenen innovativen Gastrobetrieben bereits erste positive Akzente gesetzt.

Freistil aka freestyle

Herausforderung: Partizipation

Während klassische Sportvereine seit Jahren Mitgliederschwund beklagen, kann die Infrastruktur für Freistilsportarten seit Jahren nicht mit der stark gewachsenen Nachfrage mithalten. Dies mit dem Effekt, dass sportliches Engagement vernachlässigt wird oder an Orten mit erhöhter Gefährdung für Sportler und Drittpersonen durchgeführt wird.

Vision: Die bernische Bevölkerung hat in den vergangenen Jahrzehnten – ähnlich wie beispielsweise mit Mundartrock – eine Vielzahl von Freistilsportarten in der Schweiz lanciert: Skateboarden, Slacklinen, Mountainbiken, Rollschuh- fahren, und viele andere ‚importierte‘ Sportarten wurden erst im freestyle- begeisterten Bern praktiziert, bevor sie bis ins Appenzell und nach Zürich überschwappten. Trotz dieser Pionierrolle fehlt es an einem zentralen und Allwetter taglichen Skate-Bowl.

Lösung: Freistil aka freestyle – mit der Fläche unter dem SBB-Viadukt wurde eine einmalige Lage für den Berner Sk8bowl gefunden. Hier kann dem Sport ge- schützt vor dem motorisierten Verkehr und auch bei Regenwetter durchge- führt werden. Zudem sind Skateparks unter Brücken von einem besonderen Mythos umgeben, der auch den Berner Sk8bowl zu einem schweizerischen Hotspot werden lässt.


Leistungsangebot

Unser geplantes Leistungsangebot beruht auf drei Säulen:

Der sk8bowl

Der sk8bowl steht Sportlern täglich rund um die Uhr unentgeltlich zur Verfügung und ist auf mindestens einer Seite frei zugänglich, ausser bei Durchführung von Sk8workshops, Sk8events und exklusiven Sk8nutzungen.


Der erfahrene Skatepark-Planer Erwin Rechsteiner und seine Firma Bowl Constructions AG haben das Parkdesign für den Bowl-Skatepark entworfen und sind mit der Bauleitung beauftragt. Erwin hat in den vergangenen 15 Jahren über 50 Skateparks – darunter legendäre Parks wie Frankfurt, München, Wien oder Zürich – gebaut. Im Berner Bowl-Skatepark werden unterschiedlich geformte schüsselartige Vertiefungen in verschiedenen Grössen und Tiefen Spass und Sport mit allem was rollt erlauben. Die Pools können einzeln oder in Verbindung miteinander gefahren werden. Obwohl primär für Skateboards gebaut, wird der Bowl auch BMX- und Rollschuhfahrern sowie Inline-Skatern grosse Freude bereiten. Der Skatepark bietet Sportlern jeder Könner-stufe und Altersgruppe eine sportliche Herausforderung.


Der Bowl-Skatepark wird vollständig in widerstandsfähigem Beton gebaut. Der Skatepark wird teilweise im Boden versenkt und passt sich dem umliegenden Gelände optisch an. Indem er sich unauffällig unter der Eisenbahnbrücke eingliedert, nimmt er keine besondere architektonische Stellung ein. Für die städtebauliche Planung eröffnet der Bowl neue Möglichkeiten zur Weiterentwicklung und Attraktivitätssteigerung des Gebietes Schützenmatte.


Skateparks unter Brücken können bei jeder Witterung genutzt werden und üben weltweit eine besondere Anziehungskraft aus. Einmal gebaut wird der Sk8bowl aufgrund seiner einmaligen Lage zu einem europaweit bekannten Spot für Freestylesport. Die überdeckte Innenstadtlage, nur eine Minute vom Hauptbahnhof entfernt, hat das Potential zur Legende in der Freestyle-Sportszene.


Frischer Wind


Der Skatepark soll einen positiven Einfluss auf dem örtlichen Umfeld ausüben. Der Vereinsvorstand Sk8be sieht die Initiative nicht primär als Sozialarbeit um absturzgefährdete Jugendliche aufzufangen, sondern um Skatern einen Platz zur Ausübung ihres Sportes bereitzustellen und das Kulturzentrum Reitschule mit neuen – sportlichen Impulsen zu befruchten. Wir verstehen jedoch die Hoffnung bestimmter Kreise, die im Skatepark einen niederschwelligen Zugang zu bestimmten Randgruppen, die sich im Umfeld der Reitschule aufhalten, sehen. Sk8.be ist gerne bereit Organisationen im Bereich von Gesundheits-, Präventions- und Jugendarbeit auf Kooperationsbasis den Zugang zum sk8bowl zu ermöglichen (mehr siehe unter sk8workshops)

Die sk8workshops
Die sk8workshops finden im und um den Bowl-Skatepark unter Anleitung von lokalen Skateboard-Coaches statt.

Die Workshops finden von Frühling bis Herbst mindestens wöchentlich statt. Angestrebt werden idealerweise zwei bis drei Workshops pro Woche, für die Teilnehmersegmente Jugendliche mixed, Jugendliche Mädchen und Oldies mixed.

Die Workshops beinhalten einerseits eine aktivierend-integrative Komponente, indem Jugendlichen der Einstieg in den Freestyle-Sport ermöglicht wird und Grenzen, wie beispielsweise im Geschlechterbereich, abgebaut werden. Andererseits beinhalten sie eine sozial-pädagogische Komponente, indem auf spielerische Art Wissen bezüglich gesunder Ernährung, Umgang mit Mitmenschen und Ordnung im öffentlichen Raum vermittelt wird. Der urbane Freestyle-Sport dient als Vorbild, wie Konflikte kommunikativ und lösungsorientiert gelöst werden können.

Teilnehmende können sich online und bei lokalen Partnern für Workshops anmelden gegen Bezahlung eines Unkostenbeitrages. Die Workshops finden nur bei Erreichen von Mindest-Voranmeldungen statt und können bei schlechter Witterung abgesagt werden.

Teilnehmende müssen bei der Anmeldung bestätigen, dass sie ausreichend versichert sind, das Verletzungsrisiko übernehmen, den sk8verein und die Workshops-Coaches von jeglichen Haftungsansprüchen freistellen und der Verwendung von Bild- und Tondokumenten zustimmen. Bei minderjährigen Workshop-Teilnehmenden muss das Anmeldeformular mit Haftungsverzicht und Bildfreigabe durch die Erziehungsberechtigten unterschrieben werden.

Aufgabe der Coaches ist es, den Bowl für den Workshop vorzubereiten, die Kontrolle von Haftungsverzicht und Bildfreigabe durch die Teilnehmer respektive Erziehungsberechtigte im Fall von Minderjährigen, die Verleihung von Protektion und Rollmaterial respektive Hilfe beim Einstellen/Reparieren des Rollmaterials, den Teilnehmenden mit Tricks und Tipps zur Seite zu stehen, kleine Verletzungen zu behandeln und den Betrieb sicherzustellen. Jeweils zwei Coaches leiten einen Workshop, damit bei Unfällen sich ein Coach um Verunfallte kümmern kann.

Zusätzlich zu regelmässig stattfindenden Workshops würde sk8.be gerne weitere Skateboard- und Freestyle-Kurse anbieten (bsp. zusätzlich für Schulklassen oder spezielle Randgruppen), solange der eigentliche Betrieb der Skateanlage dabei nicht behindert wird und die Finanzierung und der administrative Aufwand solcher Zusatzangebote gesichert ist.

Umgang mit Problemfällen während Workshops

Vor dem Beginn von Betreuten Skatesessions werden allfällige Drogenkonsumenten des Platzes verwiesen. Bei renitenten Störefrieden wird der Sicherheitsdienst der IKUR beigezogen.
Die sk8events
Die sk8events dienen dem Community-Building, dem Breitensport und der Vernetzung mit anderen ‚human-powered‘ Freistilsportarten wie Slacklinen, Dirtjump, Parcours, Bouldern, Bungeesurfen und -boarden, Breakdance, Yoga, etc.

Geplant ist die Organisation und Durchführung von (überregionalen) Freestyle-Sport Anlässen beispielsweise auf der Schützenmatte oder in der Grossen Halle der Reitschule. Wir suchen aktuell nach Verstärkung in unterschiedlicher Intensität, von freiwilligen Helfern bis zur Leitung der Arbeitsgruppe sk8events.